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Kein Verharren im Gestern!

Liebe Freunde und Unterstützer,

nach einer kurzen Erholungsphase auf den Schock der Beseitigung des Grabmals Ricardo Schott geht es mit neuer Leidenschaft in die Auseinandersetzung. Wer meint, jetzt sollte es mal gut sein, der meint es nicht wirklich gut! Für die Hinterbliebenen ist gar nichts gut! Gerichtlich wurde ein Urteil gesprochen, eine moralische, kulturelle und zeitgemäße Beurteilung wird erst noch ausgefochten. Es ist nach wie vor ein kommunales Armutszeugnis der Gemeinde Wallhausen, dass Anders Trauernde vom öffentlichen Friedhof ausgeschlossen sind. Es ist erst gut, wenn der Respekt gegenüber allen  Grab-gestaltungen gleichwertig vorhanden ist. Bis dahin kann es ein langer Weg sein, darauf stellen wir uns ein.

Der Vorsitzende des Fachverbands der Friedhofsverwalter Deutschlands e.V., Herbert Schneider, widerspricht dem Urteil des Verwaltungsgerichts Stuttgart und der Gemeinde Wallhausen.

In der Fachzeitschrift Friedhofskultur 10/2024 macht Herbert Schneider gegenüber den Richtern und der Gemeindeverwaltung deutlich, dass an der Skulptur nichts „Anstößiges oder Sittenwidriges dran ist und die gelb-orange Farbe lediglich ein Ausdruck des modernen Zeitgeistes ist. Es braucht Empathie und Offenheit – kein Verharren im Gestern.“  Die gebündelte Friedhofsfachkompetenz in Deutschland nimmt Stellung zur kommunalen Friedhofskultur in Wallhausen. Sie fordert von der Rechtsprechung und der Gemeinde Wallhausen Einfühlungsvermögen im Umgang mit Hinterbliebenen und Weite im Herzen und im Denken.

Gestärkt durch die Expertise der Friedhofsfachkräfte Deutschlands haben wir eine öffentliche Kampagne „Wir wollen Ricardo zurück!“ in Vorbereitung. Diese Kampagne richtet sich gegen das „Verharren im Gestern“ und gegen den emotionalen Schaden an Hinterbliebenen. Die öffentliche Ausgrenzung und die Respektlosigkeit sind eine seelische Verletzung, die als pietätlose Gewalt bezeichnet wird. Wir bitten die gesamte Bürgerschaft um Unterstützung gegen das inakzeptable Verhalten der Gemeinde Wallhausen und der Friedhofs- verwaltung. Wir wollen einen Fortschritt in der Friedhofskultur und im Miteinander. Sie wollen dabei helfen?

Unser Tipp: Tragen Sie den Gemeinderäten und Gemeinderätinnen vor, schriftlich, mündlich oder telefonisch, was der Friedhofsexperte Herbert Schneider sagt! Dieses Gremium ist für die Beseitigung verantwortlich und dieses Gremium kann das Grabmal wieder zulassen.

Über den Start und die Form der Kampagne informieren wir rechtzeitig.

Mit herzlichen Grüßen                                                                  Hartmut Schott                                                                                       

                                                                                                                                                                                 

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Kopfschütteln über das Friedhofsamt Wallhausen auf der Tagung der Friedhofsverwalter in Mannheim

Auf der “Friedhofskulturellen Fachtagung der Friedhofsverwalter“, vom 20.-22.09.2023, in Mannheim, wurde das Friedhofs-Drama in Wallhausen, um die Grabgestaltung Ricardo Schott und deren Beseitigungsverfügung durch die Rathausverwaltung, thematisiert.        Zwei prominente Vortragsredner stellten den Fall vor:  

  • Dr. Thorsten Benkel, Soziologe                                       Kulturkonflikte und gesellschaftliche Pluralisierung – das Beispiel Friedhof
  • Christoph Keldenich, Rechtsanwalt                                                    Die Wünsche der Angehörigen von heute

Christoph Keldenich ist der Rechtsanwalt, der unsere Klage vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart vertritt. Dr. Thorsten Benkel unterstützt unseren Widerstand gegen die Willkür der Rathausverwaltung Wallhausen von Anfang an. Die Reaktion der anwesenden Friedhofsmitarbeiter, auf die Vorstellung unseres Falls im Vortrag, das berichtete Christoph Keldenich, war Kopfschütteln für das Agieren der Friedhofsverwaltung in Wallhausen.                          

Unser Fall ist ein brand-aktuelles Thema, das die Trägheit, Sturheit und Rückwärtsgewandtheit von Friedhofsämtern im 21.Jahrhundert entlarvt. Dass das Friedhofsamt Wallhausen dazugehört ist ein Ansporn für alle Bürger, die eine Gleichberechtigung von Tradition und Innovation auf den Friedhöfen befürworten und den Respekt gegenüber Hinterbliebenen, die eine traditionelle Grabgestaltung für sich ablehnen, einfordern. Ein gutes Miteinander kann sich entfalten, wenn das Friedhofsamt die Gleichberechtigung der Grabnutzer fördert und ihre Unterdrückung überwindet.